Polstermöbel: Was hält der Sofabezug aus? 4 wichtige Qualitätskriterien
Pillbildung, Reib- und Lichtechtheit: Bei der Wahl von Polsterbezügen gibt es viel zu beachten. Ein Polsterer erklärt, worauf es ankommt
Das neue Sofa soll petrolblau bezogen sein, mit passendem Fußhocker und natürlich maximal gemütlich. Doch nicht nur das Design zählt beim Kauf. Auch ein robuster und pflegeleichter Bezug ist wichtig, damit Sie lange etwas von Ihrem neuen Polstermöbel haben. Bei der Suche nach dem besten Bezug für ein Polstermöbel – ob Leder, Baumwolle oder synthetische Materialien – helfen messbare Kriterien wie Reibechtheit, Scheuerbeständigkeit oder Pillingwerte. Gemeinsam mit Peter Nikov von der Polsterei Nikov aus Frankfurt geben wir Tipps für die Bezugswahl und erklären die gängigen Qualitätsbegriffe.
Die 4 wichtigsten Qualitätskriterien von Polsterstoffen
Sicherlich haben Sie schon von Scheuertouren, Pilling und Co. gehört. Doch was steckt dahinter? „Das sind messbare Kriterien, die bei der Suche nach guten Qualitätsbezügen helfen“, erklärt Nikov. Für Sie als Käufer sind dabei vor allem die folgenden 4 Textil-Kriterien interessant:
Sicherlich haben Sie schon von Scheuertouren, Pilling und Co. gehört. Doch was steckt dahinter? „Das sind messbare Kriterien, die bei der Suche nach guten Qualitätsbezügen helfen“, erklärt Nikov. Für Sie als Käufer sind dabei vor allem die folgenden 4 Textil-Kriterien interessant:
- Scheuerbeständigkeit
- Pilling oder Pillbildung
- Reibechtheit
- Lichtechtheit
1. Scheuerbeständigkeit
„Scheuerbeständigkeit leitet sich vom industriellen Begriff der Textilindustrie ‚Scheuertouren‘ ab. Er bezeichnet die Widerstandsfähigkeit eines Stoffes gegen Abrieb. Dieser Wert spielt eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Haltbarkeit des Bezugs“, sagt Nikov.
Festgestellt wird die Scheuerbeständigkeit mit dem Martindale-Verfahren. Dabei wird der zu testende Polsterbezug mit einer bestimmten Gewichtsbelastung gegen einen Wollstoff gerieben. Der Test wird so lange durchgeführt, bis zwei Fäden reißen (bei Webstoffen) oder ein Faserausfall auftritt (bei Florstoffen). Die Umdrehungen (die sogenannten Scheuertouren) bis dahin werden gezählt. „Das ist natürlich nur eine verstärkte Simulation des realen Gebrauchs – doch je höher diese Zahl, desto robuster ist der Stoff“, sagt Nikov.
Die Mindestanforderung der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) sind 10.000 Martindale. „Da muss man aber stark auf die Abnutzung des Bezuges achten. Für eine mittlere Beanspruchung im privaten Bereich empfehle ich eher zwischen 12-15.000 Touren“, so der Experte. Wer herumtollende Kinder oder Haustiere zuhause hat, sollte also mindestens auf diesen Wert zurückgreifen. „Alles darüber ist besonders strapazierfähig – für Privathaushalte aber nicht unbedingt erforderlich“, so Nikov. Cafés setzen etwa auf 20-30.000 Touren; Busse und Bahnen auf 40.000.
„Scheuerbeständigkeit leitet sich vom industriellen Begriff der Textilindustrie ‚Scheuertouren‘ ab. Er bezeichnet die Widerstandsfähigkeit eines Stoffes gegen Abrieb. Dieser Wert spielt eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Haltbarkeit des Bezugs“, sagt Nikov.
Festgestellt wird die Scheuerbeständigkeit mit dem Martindale-Verfahren. Dabei wird der zu testende Polsterbezug mit einer bestimmten Gewichtsbelastung gegen einen Wollstoff gerieben. Der Test wird so lange durchgeführt, bis zwei Fäden reißen (bei Webstoffen) oder ein Faserausfall auftritt (bei Florstoffen). Die Umdrehungen (die sogenannten Scheuertouren) bis dahin werden gezählt. „Das ist natürlich nur eine verstärkte Simulation des realen Gebrauchs – doch je höher diese Zahl, desto robuster ist der Stoff“, sagt Nikov.
Die Mindestanforderung der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) sind 10.000 Martindale. „Da muss man aber stark auf die Abnutzung des Bezuges achten. Für eine mittlere Beanspruchung im privaten Bereich empfehle ich eher zwischen 12-15.000 Touren“, so der Experte. Wer herumtollende Kinder oder Haustiere zuhause hat, sollte also mindestens auf diesen Wert zurückgreifen. „Alles darüber ist besonders strapazierfähig – für Privathaushalte aber nicht unbedingt erforderlich“, so Nikov. Cafés setzen etwa auf 20-30.000 Touren; Busse und Bahnen auf 40.000.
3. Reibechtheit
Die Reibechtheit, auch Abriebfestigkeit genannt, gibt an, inwiefern sich Farben anderer Textilien auf dem Polsterbezug abreiben. Man unterscheidet hier zwischen Trocken- und Nassreibechtheit. Auch hier wird, wie bei der Pillbildung, in fünf Stufen beurteilt. Stufe 1 bedeutet eine sehr geringe Reibechtheit, 5 hingegen eine besonders hohe. „Da die meisten Stoffe mittlerweile gut gereinigt werden können, ist dieser Wert zwar wichtig, aber zu vernachlässigen, sofern die anderen Werte stimmen“, sagt Experte Nikov.
Achtung: Passen Sie trotzdem bei Jeanshosen oder durchgefärbten Textilien auf, die im neuen oder feuchten Zustand nicht farbecht sind. Insbesondere helle Polsterbezüge – Stoffe wie Kunstleder – können so schnell unschöne Flecken bekommen, die nur schwer zu entfernen sind.
Die Reibechtheit, auch Abriebfestigkeit genannt, gibt an, inwiefern sich Farben anderer Textilien auf dem Polsterbezug abreiben. Man unterscheidet hier zwischen Trocken- und Nassreibechtheit. Auch hier wird, wie bei der Pillbildung, in fünf Stufen beurteilt. Stufe 1 bedeutet eine sehr geringe Reibechtheit, 5 hingegen eine besonders hohe. „Da die meisten Stoffe mittlerweile gut gereinigt werden können, ist dieser Wert zwar wichtig, aber zu vernachlässigen, sofern die anderen Werte stimmen“, sagt Experte Nikov.
Achtung: Passen Sie trotzdem bei Jeanshosen oder durchgefärbten Textilien auf, die im neuen oder feuchten Zustand nicht farbecht sind. Insbesondere helle Polsterbezüge – Stoffe wie Kunstleder – können so schnell unschöne Flecken bekommen, die nur schwer zu entfernen sind.
4. Lichtechtheit
„Lichtechtheit bezeichnet die Widerstandsfähigkeit von Farbmaterialien gegenüber künstlichen und natürlichen Lichtquellen“, so Nikov. Gleich vorweg: 100 Prozent Lichtechtheit wird leider kein Polsterbezug bieten können. Aber auch hier gibt es eine Skala, die sogenannte Wollskala, die Ihnen hilfreiche Hinweise über bessere oder schlechtere Lichtechtheit gibt.
Die Lichtechtheit wird gemessen, indem eine Stoffprobe mit künstlichem UV-Licht bestrahlt wird, während ein anderes abgedeckt bleibt. Die Farbveränderung wird mit Stufen von 1 bis 8 bewertet. „Hier wiederum zählt: je höher die Stufe, desto besser ist die Lichtechtheit.“ In der Regel werden Polsterstoffe mit einer Lichtechtheit von Stufe 4-5 im Handel angeboten. Stufe 6 wird dann schon für Sonnenschirme oder Outdoor-Möbel verwendet, Stufe 8 ist eher ein theoretischer als realer Wert.
„Kunststofffasern sind meist lichtechter als Naturfasern. Leder verträgt zu viel Licht gar nicht gut“, so der Experte. „Dennoch bleicht jeder Stoff mit der Zeit etwas aus, das kann man nicht verhindern. Sie können lediglich darauf achten, dass Ihr Polstermöbel nicht direkt unter dem Fenster steht oder dickere Vorhänge aufhängen, die den Lichteinfall mindern.”
„Lichtechtheit bezeichnet die Widerstandsfähigkeit von Farbmaterialien gegenüber künstlichen und natürlichen Lichtquellen“, so Nikov. Gleich vorweg: 100 Prozent Lichtechtheit wird leider kein Polsterbezug bieten können. Aber auch hier gibt es eine Skala, die sogenannte Wollskala, die Ihnen hilfreiche Hinweise über bessere oder schlechtere Lichtechtheit gibt.
Die Lichtechtheit wird gemessen, indem eine Stoffprobe mit künstlichem UV-Licht bestrahlt wird, während ein anderes abgedeckt bleibt. Die Farbveränderung wird mit Stufen von 1 bis 8 bewertet. „Hier wiederum zählt: je höher die Stufe, desto besser ist die Lichtechtheit.“ In der Regel werden Polsterstoffe mit einer Lichtechtheit von Stufe 4-5 im Handel angeboten. Stufe 6 wird dann schon für Sonnenschirme oder Outdoor-Möbel verwendet, Stufe 8 ist eher ein theoretischer als realer Wert.
„Kunststofffasern sind meist lichtechter als Naturfasern. Leder verträgt zu viel Licht gar nicht gut“, so der Experte. „Dennoch bleicht jeder Stoff mit der Zeit etwas aus, das kann man nicht verhindern. Sie können lediglich darauf achten, dass Ihr Polstermöbel nicht direkt unter dem Fenster steht oder dickere Vorhänge aufhängen, die den Lichteinfall mindern.”
Der Preis ist selten ein Richtwert
Wer einen guten Bezug für sein Polstermöbel sucht, kann sich an den genannten Werten orientieren. Natürlich zahlt man für gute Qualität meist mehr – sich aber nur auf den Preis zu verlassen, davon rät Experte Peter Nikov ab: „Der Preis eines Materials ergibt sich auch aus der Produktionsmenge und dem Standort des Produzenten, sprich den Vertriebskosten. Achten Sie lieber auf gute Garantien des Anbieters, denn wer schlechte Qualität anbietet, bietet meist auch nur kurze Garantiezeiten an“, so Nikov.
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Der Kauf einer neuen Couch, eines Sessels oder anderen Polstermöbels kann einen überfordern. Nicht nur, dass man sich für das richtige Innenleben und die Größe entscheiden muss – die Qual der Wahl hat man auch beim Bezugsmaterial. Soll es ein gröberer Baumwollstoff sein, feines Leder oder ein Mischgewebe?
„Der richtige Bezug sollte immer im Hinblick auf die aktuelle Lebenslage gewählt werden“, so Peter Nikov, der mit seiner Frau die Polsterei Nikov in Frankfurt leitet. Haben Sie Kinder oder Haustiere, wird sich auf die Couch gelümmelt oder sitzen Sie zum Lesen nur gelegentlich auf dem neuen Sessel? Wird das Sofa im lichtdurchfluteten Wintergarten stehen oder im Keller? Je nach Lebens- und Wohnsituation wird das Polstermöbel unterschiedlich stark strapaziert.
Je besser sie die spätere Nutzung beschreiben können, desto besser kann ein Experte Sie beraten, desto leichter fällt auch Ihnen die Entscheidung zwischen verschiedenen Qualitätsstufen.